Kognition
Unter Kognition werden alle Denk- und Wahrnehmungsvorgänge und deren mentale Ergebnisse verstanden. Im Alltag benötigen wir verschiedene kognitiven Fähigkeiten:
- Orientierung
- Aufmerksamkeit – Konzentration
- Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis
- Wahrnehmung
- Sprache und Spracherkennung
- Rechnen
- Handlungen und Planung
- höhere kognitive Funktionen (Entscheidungen, Problemlösung, Einsicht, Reflexion usw. )
Orientierung
Sich zeitlich und räumlich orientieren zu können ist ein wichtiger Bestandteil unserer Identität. Dies hilft uns, sich mit sich selber und der Umgebung auseinander zu setzen und abzugrenzen. Bei Orientierungsstörung wirken wir desorientiert, verwirrt, können nicht adäquat und situationsbezogen handeln.
Im Alltag zeigt sich dies durch: Verlust von Tag- Nacht Rhythmus, Uhrzeiten, Termine oder Jahreszeiten vergessen oder verwechseln, sich verlaufen oder nicht mehr zurück finden, Situationen falsch einschätzen.
Aufmerksamkeit- & Konzentrationstraining
Um etwas aufzunehmen, sich etwas zuzuwenden aber auch sich im Moment zu befinden oder sich zu zentrieren und die Aussenwelt auszublenden benötigen wir Aufmerksamkeit und Konzentration. Dies ist eine kognitive Leistung, welche geübt werden kann.
Kurz- & Langzeitgedächtnis
Um Informationen kurz oder langfristig zu speichern nutzen wir unsere Merk- und Erinnerungsfähigkeit. Dies kann sich durch Training verbessern. Aber auch Tipp und Tricks wie: Notizen, Post It’s sowie verschiedene Arbeitstechniken können helfen.
Wahrnehmung
Die Wahrnehmung umfasst neben hören, sehen, riechen, tasten und schmecken als sinnliche Informationsquellen auch die Art und Weise, wie wir mit Informationen umgehen und diese aufnehmen, verarbeiten und auswerten als kognitiver Prozess.
Die Form der Sprache beeinflusst die Wahrnehmung der Umwelt (Harley 2008)
Sprache und Spracherkennung
Sprache ist ein grosses Gebiet. In der Ergotherapie wird in Bezug auf Alltag vor allem: Sprachverständnis trainiert wie: Anleitungen verstehen, Abfolgen ordnen und einhalten wie beim Kochen, Briefe, E-Mails und Einkaufszettel schreiben können, sprachliches Ausdrucksvermögen zu üben mit Wortschatz, Gespräche, integrative Sprachfunktion wie Redewendungen verstehen.
Rechnen
Abstrakte kognitive Fähigkeiten sind das Rechnen, Mengenlehre, Logik, Schätzen von Distanzen, Geschwindigkeiten usw. . Im Alltag benutzten wir diese Fähigkeiten: Umgang mit Geld, beim Kassensturz nach dem Einkauf, Mengen und Gewichte abschätzen, Fahrzeit berechnen.
Handlung und Planung
Die Planung ist eine grundlegende kognitive Fähigkeit, die zu den exekutiven Funktionen zählt. Planung ist der mentale Prozess, der es uns erlaubt, notwendige Handlungen durchzuführen, um ein Ziel zu erreichen, über die richtige Reihenfolge zu entscheiden, jeder Aufgabe die richtigen kognitiven Mittel zuzuteilen und einen Handlungsplan zu erstellen.
Im Alltag sind dies: der Objektgebrauch, das Durchführen von Handlungen z.B. ein Mittagsmenü kochen und anrichten, räumlich- konstruktive Leistungen wie einen Stadtplan lesen und sein Ziel finden.
Metakognition
Metakognition, auch als höhere kognitive Funktion bekannt, bezeichnet die Auseinandersetzung mit den eigenen kognitiven Prozessen: Gedanken, Meinungen, Entscheidungen, Einstellungen, Einsichten, Reflexion, Aufmerksamkeit lenken, Kreativität, also das Denken über das eigene Denken bzw. das Wissen über das eigene Wissen.
Im Alltag kann dies geübt werden: beim Organisieren und Planen, beim eigenen Zeitmanagement, bei der Denkflexiblität, beim Einsichtsvermögen, beim Urteilsvermögen, in der Problemlösung.
